DIE DICKEN FINGER featuring Peter Brötzmann

Peter Brötzmann — Saxophon, Tarogato
Olaf Rupp — E-Gitarre
Jan Roder — E-Bass
Oli Steidle — Schlagzeug





"Brötzmann liess sich durch Jan Roder am elektrischen Bass, Olaf Rupp an der Stromgitarre und Oli Steidle am Schlagzeug zu Höllenritten inspirieren. Das Konzert war eine radikale Noise-Orgie; es liess die Zerstörung als etwas Lustvolles erleben. Das deutsche Freejazz-Urgestein Brötzmann liess sich dabei, ungewohnt für ihn, auf elektrifizierte Klänge ein. Ein neues Schlaglicht auf seine Musik."
Tagesanzeiger

Der fast schon geologisch bröckelnde und dabei doch immer monolithisch aufrechte Saxophon-Ton von Peter Brötzmann fasziniert die Zuhörer auch heute, nach mehr als 40 Jahren immer noch eindrucksvoll. Seine vitale, ehrliche Musik straft all diejenigen Lügen, die immer und immer und immer wieder versuchen, die Improvisierte Musik weg zu reden.

DIE DICKEN FINGER haben mit ihrem Offroad Core eine Klangsprache entwickelt, die die schichtenden, zersplitternden Strukturprinzipien der Improvisierten Musik ganz selbstverständlich auf das Klangmaterial des Hardcore und Metalpunk überträgt. Diese Musik verzichtet weitgehend auf formale Vorgaben und lebt von der Freude am Klang und der Kraft des Fraktalen.




schedule::
August 2015 a festival in Switzerland

Our next larger touring is scheduled for January 18 — 31 2016





Tour 2014
21.03.2014 Berlin, JAZZKELLER69: DIE DICKEN FINGER & Peter Brötzmann
22.03.2014 Zoglau, ZOGLAU3: DIE DICKEN FINGER & Peter Brötzmann
23.03.2014 Hamburg, GOLEM: DIE DICKEN FINGER & Peter Brötzmann
26.03.2014 Köln, STADTGARTEN: DIE DICKEN FINGER & Peter Brötzmann
27.03.2014 Münster, C.U.B.A.: DIE DICKEN FINGER & Peter Brötzmann
28.03.2014 Bielefeld, BUNKER ULMENWALL: DIE DICKEN FINGER & Peter Brötzmann
29.03.2014 Darmstadt, KNABENSCHULE: DIE DICKEN FINGER & Peter Brötzmann
07.04.2014 Cottbus, GLADHOUSE: DIE DICKEN FINGER & Peter Brötzmann
08.04.2014 Nürnberg, TAFELHALLE: DIE DICKEN FINGER & Peter Brötzmann
09.04.2014 St Johann, MUKU: DIE DICKEN FINGER & Peter Brötzmann

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A trio of electric guitar, electric bass and drums that sounds as if you would put up three CDs of the Lüttenbachers, NapalmDeath and Ruins all at the same time and in fast forward mode. It is a complex offroad sound that does not even bother with preserving any kind of cold ashes. It is a free flowing stream of lava-sound that transports a thousand tiny, splintered motives and sinters them into something puzzling new.

All the three musicians are long since protagonists of the Berlin Echtzeitmusik-scene. Jan Roder and Oli Steidle with DER ROTE BEREICH, SOKO STEIDLE and DIE ENTTÄUSCHUNG, Olaf Rupp with STOL, his Duo with Michael Wertmüller, WEIRED WEAPONS and many outstanding solo performances. The music of this trio is pushing the borders of contemporary Improvised Music far into the aesthetic of Hardcore and Offroad-Core. This is admittedly a very extreme sound but it gets more understandable when you consider that these three musicians just do to present day music styles what the pioneers of Freejazz had done to the jazz idiom: destroy the mirrow and use the shards for your own vision.



Ein E-Gitarre, E-Bass, Schlagzeug Trio, das klingt als würde man drei CDs von Lüttenbachers, Napalm Death und Ruins gleichzeitig, im fast-forward mode abspielen. Da kommt ein komplexer offroad Sound, der garnicht erst versucht, irgendeine kalte Asche zu bewahren. Ein frei fließender Lavastrom, der tausend kleine Themensplitter zu etwas eigenartig Flirrendem, Neuem versintert.

Alle drei sind ja nun schon eine Weile für ihre tragende Arbeit in der Berliner Echtzeitmusik Szene bekannt mit Auftritten auf vielen Festivals in und außerhalb Europas. Jan Roder und Oli Steidle mit Der Rote Bereich, Soko Steidle, Die Enttäuschung. Olaf Rupp mit seinem Duo mit Michael Wertmüller, mit WEIRD WEAPONS und vielen hervorragenden Solo Performances. In diesem Trio nun werden die Grenzen der Improvisierten Musik bis weit in die Ästhetik des Hardcore und Offroad Grind verschoben. Ein, zugegeben, chaotischer Sprung ins Extreme, der verständlicher wird, wenn man sich klar macht, dass die drei mit den Stilistiken der aktuellen Musik doch eigentlich nichts anderes machen, als das, was die Pioniere des Freejazz damals mit dem Jazzidiom taten: zerschlage den Spiegel und benutze die Scherben für deine eigene Vision.





reviews:

Dass spannende Grundideen aber auch einen Routinier beleben können, zeigte das Berliner Trio namens Die dicken Finger: Ihr Gastsolist hiess Peter Brötzmann, seit den 60er-Jahren eine der ersten Adressen für krawallistischen Freejazz und für eine schier unendliche Palette von Gurgel-, Schrei- und Keiflauten auf Holzblasinstrumenten. Brötzmann liess sich durch Jan Roder am elektrischen Bass, Olaf Rupp an der Stromgitarre und Oli Steidle am Schlagzeug zu Höllenritten inspirieren. Das Konzert war eine radikale Noise-Orgie; es liess die Zerstörung als etwas Lustvolles erleben. Das deutsche Freejazz-Urgestein Brötzmann liess sich dabei, ungewohnt für ihn, auf elektrifizierte Klänge ein. Ein neues Schlaglicht auf seine Musik.
Tagesanzeiger

Dass es in der Musik keine Wahrheiten gibt, aber sehr wohl Dogmen und Dogmatiker, das zeigte zuvor, begleitet vom Trio Die dicken Finger, der deutsche Saxofonist Peter Brötzmann – ein Methusalem des Krachs, ein Purist des Chaos. Vor vielen Jahren sorgte er mit bilderstürmerischen Sound-Gesten für epochale Schocks und inspirierende Erschütterungen. Unterdessen ist auch diese Musik in Klischees konserviert. Sein Konzert weckte den Eindruck, man habe im Archiv der Jazzgeschichte die Schublade «Teutonische Avantgarde» geöffnet. Und man dachte sich dann: Aha, so laut und so kompromisslos klang einst der deutsche Free Jazz. Bei dem Lärm und der sturen Tour de Force hätte man sich vorstellen können, die Schublade wieder zu schliessen. Und weshalb nicht gleich für immer? Aber nein! Jazz braucht Brötzmann – als Vorbild, in Gegenwart und Zukunft.
Neue Züricher Zeitung

Es ist vor allem das eigenwillige Gitarrenspiel von Olaf Rupp, das in die dröhnende Sound-Intensität des Trios immer wieder unvermutete Nuancen hineinbringt. Oft zunächst versteckt unter den energetischen Trommel- und Beckenwirbeln von Oliver Steidle und den irrwitzigen Bassläufen von Jan Roder blitzen fast sanfte Akkordarpeggien auf, fein ziselierte Tonkaskade oder wie in Zeitlupe pointilistische Klangtupfer. Rupp tut dies mit einer stupenden hintergründigen Virtuosität, die einer vordergründigen Effekthascherei den Weg versperrt und im spannenden Gegensatz steht zu der scheinbaren Derbheit dieser Musik. Aber auch die regelmäßig auftauchenden, blitzartigen Rhythmuswechsel von Steidle und Roders instrumentale Flexibilität am E-Bass, die ihn hier unter anderem auch mal zum Bogen greifen lässt, argumentieren gegen bloße Kraftmeierei.

translation:
It is Olaf Rupp’s unconventional way of playing the guitar, which constantly brings unexpected nuances into the dense and intense sound of the trio. Often at first hidden under Oliver Steidle’s energetic drum and cymbal rolls and Jan Roder’s unbelievable swift bass runs we can find almost soft chord-arpeggios, delicately chiselled tone-cascades and almost slow-motion like pointillistic soundscapes flashing up. Rupp is achieving this with a stupendously profound virtuosity which is never merely straining after the effect and is in beneficial contrast to the apparent roughness of the music. But also Steidle’s regularly appearing, sudden rhythm changes as well as Roder’s striking flexibility with the electric bass guitar, that from time to time even allows him to pick up a bow for soft arco lines, all this shows that this music anything else than crude swaggering.

Südwestrundfunk | SWR.de   NOWJAZZ   12.04.2012  Am Mikrofon: Julia Neupert


 

 

DIE DICKEN FINGER: OFF ROAD CORE (gligg) Da braucht’s dann schon eine gehörige Portion herzhaft rauen Trio-Improv, um diese bösen Geister zu exerzieren. Lärm-Noise-Etüden von Olaf Rupp am langgezogenen 6-Saiter, Jan Roder als fingernervöser Fuckel-Groover im Mittelfeld und Oli Steidle als kompromissloser Daschtrommelaußenverteidiger lassen die Luzie in sechs völlig ge- und versprengten JazzImprovRock-Dingern fingern äh krachen. Fein.
http://www.terz.org/texte/texte_1211/honker.html
TERZ.org


 

Kraftentfaltung als Konzept
Die Dicken Finger in der Schorndorfer Manufaktur

Hört, hört! Ihre Musik könne ein probates Mittel gegen die „average Radio standard mediocrity“ sein, tönt die Berliner Band Die Dicken Finger auf ihrer MySpace-Seite, was die Manufaktur interpretierend als Kampfansage nicht nur gegen das Mittelmaß (mediocrity), sondern gleich gegen die „Neue Mitte“ übersetzte. Und so findet das Konzert denn auch unter starkem Medieninteresse(SWR-Mitschnitt) statt, im nichtproportionalen Verhältnis zum Zuschauer-Zuspruch (knapp 40), wie sich das für gegen Mitte und Masse stehende Musik gehört. Dass von den 40 im zweiten Set dann nur noch 30 übrig bleiben, verdankt sich der radikalkonsequenten Weigerung des Berliner Trios, sich auf irgendetwas zu beziehen, tonale oder harmonische Vereinbarungen irgendwie zu beachten. Musik, die ihren Traditionsverlust, ihre Bodenlosigkeit als Verdienstausgibt, die sich nicht beschränkenwill und sich auch kaum beschreiben lässt. Die einfach passiert.

Anders als sonst in der Reihe mit improvisierter Musik, in der Geräusche in neue, „freie“ Zusammenhänge gestellt werden, geht es den Dicken Fingern um Spielen um des Spielens willen, um Lärm ohne Quelle, um Kraftentfaltung auf eine Klimax hin und ansonsten ohne Konzept. Eine Musik des Anti-Arrangements, die so radikal, so wurzellos – und somit in ihrer Art sichereinmalig – hier noch nicht zu hören war. Zwei Sets, zwei „Stücke“, eigentlich Strudel, Entwicklungen von Dynamik und Kraft. Gitarrist Olaf Rupp (spielte u.a. mit John Zorn) hält im Sitzens eine körperlose Gitarre aufrecht auf den Knien, der Mann im Zentrum eines elektrischen Gewitters, dessen Tremoli und Crescendi den Sturm am Leben erhalten. Während sich Drummer Oli Steidle (Aki Takase, Alexander von Schlippenbach) permanentverausgabt, ein Hochleistungssportler am Schlagzeug, und auch der E-Bassist Jan Roder (Aki Takase, Gunter Hampel, Joachim Kühn) mit permanentem Fingerwirbeln unablässig powert, bis er gegen Ende kurz zum Bogen greift, dem ersten Anzeichen von so etwas wie einem Arrangement, und alle etwas zur Ruhe kommen, bevor weitergerockt und weitergerackert wird.

Im zweiten Set nutzt Steidle diverse Glöckchen und kleinere Becken, kommt ab von der Tom-Bevorzugung, die dem ersten Teil seinen einpeitschenden Charakter gab, und es gibt diverse Betonungen im Tonlosen, die so etwas wie Schattierungen schaffen. Ansonsten: Power pur, Kraft durchfreie Klangentfaltung. Ein anstrengendes Hörerlebnis, weil sich diese Kraft nichtzwangsläufig auf den Zuhörer überträgt. Aber eine gangbare Methode für Musiker, denen offenbar jedes Mittel recht ist, das vermeintliche Mittelmaß zu meiden.
Weiblinger Kreiszeitung 14.04.2012




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